Czyżyki ist eine informelle Gruppe aus Freunden und Bekannten, die durch ihre lemkische Herkunft verbunden sind, auch wenn nicht alle von ihnen Lemken sind. Die Gruppe trifft sich ein oder zwei Mal im Monat und die Kinder trainieren dabei – unter dem Auge eines professionellen Musikers - ihre Gesangskenntnisse. Das Repertoire umfasst die Volkslieder der Lemken und Ukrainer, oft in zeitgenössischer Form.
In Wrocław kann man das Ensemble bei Veranstaltungen sehen, die für die Kultur der nationalen und ethnischen Minderheiten werben: z.B. beim Festival Kaleidoskop der Kulturen oder am Tag der Stickereien.
- "Am Anfang ging es uns um einen Vorwand für ein Treffen, damit sich die Kinder gegenseitig kennenlernen können. Die Idee war, dass wir ihnen das Singen beibringen. Es ist gleichzeitig die Möglichkeit, die Sprache und den Respekt für die eigene Kultur zu lernen. Wir unterrichten und erziehen sie durch das Spiel, die gemeinsamen Treffen oder Ausflüge" – erklärt die Koordinatorin des Projekts, Justyna Wyszowska von der Gemeinschaft der Lemken.
Nikifor in der Zeit der Pandemie
Wie alle anderen, hatten auch Czyżyki während der Pandemie eine schwere Zeit durchgemacht: die Kinder konnten sich nicht treffen, jedoch durch das Engagement einiger Personen entstand ein Film über den lemkischen Maler Nikifor Krynicki, der sich ausgezeichnet als Unterrichtsmaterial eignet.
Nikifor Krynicki, eigentlich Epifaniusz Drowniak (geb. am 21. Mai 1895 in Krynica, gest. am 10. Oktober 1968 in Folusz) lebte einsam und in ärmlichen Verhältnissen, den Großteil seines Lebens galt er als geistig behindert. Sein Talent wurde erst am Ende seines Lebens entdeckt, damals auch wurde er zu einem der wichtigsten Vertreter des Primitivismus erklärt.
Im Jahr 1947 wurde er im Rahmen der Umsiedlungsaktion „Weichsel” in die sog. Wiedergewonnenen Gebiete umgesiedelt, von wo aus er drei Mal zu Fuß nach Krynica zurückkehrte. Nach den ersten zwei Rückkehrversuchen wurde er erneut zwangsumgesiedelt, nach dem dritten hat man ihm schließlich erlaubt, zu bleiben.
Der Name Nikifor
Es ist eine Animation aus Lego-Bausteinen – eine Erzählung über den Lemken-Künstler Nikifor.
Es ist eine Geschichte über sein hartes Leben, die Umsiedlungen und Rückkehrversuche in die Berge, aber auch über den Respekt den Menschen gegenüber, unabhängig deren Herkunft, über die Toleranz für Schwächere.Der Film wird von einem Erzähler begleitet, der die Handlung in der Lemkensprache liest, im Hintergrund hört man auch die Lieder des Ensembles Czyżyki.
Um ein breiteres und polnischsprachiges Publikum zu erreichen wurde außerdem eine Version auf Polnisch aufgenommen. Als Sprecherin konnte man Krystyna Czubówna gewinnen.
- Text: Adam Wyszowski
- Animation, Montage: Anna Rewak
- Musik, Arrangement: Orest Szarak
- Lemkische Sprecherin: Joanna Łabowska
Lemkische Version
Projekt Kaleidoskop der Kulturen 2020 wurde finanziert aus den Mitteln der Gemeinde Wrocław im Rahmen des Programms "Strategie für den Interkulturellen Dialog " 2018-2022 / www.wroclaw.pl.