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Unsere alltägliche Pandemie

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Maciej Przemyk, ein Anwalt und Fotograf aus Wrocław, ist gerade dabei, ein außergewöhnliches Projekt umzusetzen. Er verewigt die Bewohner seiner Siedlung Popowice, die auf Balkonen und in den Fenstern stehen. Seine Arbeiten sind nicht nur eine künstlerische Herausforderung, sondern zugleich eine Metapher der Isolation im Zeitalter der Pandemie.

Bisher veröffentlichte er seine Fotos vor allem auf Instagram (@maciek_przemyk), doch in der letzten Zeit begeistern sich auch Profis für seine Portraits der Bewohner des Wrocławer Stadtteils Popowice, positiv aufgefallen sind sie u.a. der polnischen Ausgabe der „Vogue”.

Alles begann im März, als die Ausgangssperre eingeführt wurde. Przemyk und seine Lebensgefährtin beschlossen darauf, einmal am Tag einen Spaziergang durch die Siedlung Popowice zu unternehmen. 

Während eines ganz normalen Gesprächs mit Bekannten unter ihrem Balkon kam dann die Idee. – "Ich stellte fest, dass sie sehr interessant aussehen und dass es so außergewöhnlich ist, wenn wir unten stehen und sie da oben, denn normalerweise würden wir mit ihnen zusammen ihren Hund ausführen. Ich machte ein Foto, das ich optisch gut fand" - erzählt Maciej Przemyk.

Das nächste Foto entstand in der Siedlung Ostatni Grosz, unter dem Fenster eines anderen Bekannten. – "Dann fiel mir auf, dass es doch ein gutes Thema sein könnte" - gibt er zu.

Vor Ostern postete er in der Popowice-Gruppe auf FB eine Nachricht, dass er Fotos von Einwohnern in Fenstern und auf Balkonen machen möchte, die während der Pandemie zuhause sitzen. Die Resonanz kam blitzschnell. 

Den Protagonisten seiner Werke näherte sich Maciej Przemyk nur mit Sicherheitsabstand – auf 5 und 10 Meter. – "Einige haben mich gar nicht gesehen, weil sie vom Blitzlicht geblendet waren, erst später schickte ich ihnen die Bilder und sie konnten sich selbst überzeugen, was daraus geworden ist" - erklärt er.

Der Blitz war notwendig, denn die nächsten Folgen des Projekts entstanden abends, als Maciej Przemyk mit seiner Arbeit fertig war. – "Hier war die Ästhetik schon allein deshalb so stimmig, weil sie zu der seltsamen Situation passt, in der wir uns gerade befinden" – bemerkt der Fotograf aus Wrocław.

Mitgemacht hat auch die spezifische Architektur der Siedlung Popowice. – "Die Farben und Linien bekamen mehr Kontrast, sie schaffen eine stimmige Atmosphäre" - erklärt Maciej Przemyk.

Er will keine Menschen aus anderen Siedlungen fotografieren, nicht nur aus dem Grund, weil er dieses Projekt möglichst kleinformatig, lokal und authentisch haben möchte. Er ist auch der Meinung, dass man während der Pandemie nicht ohne einen wichtigen Grund der Stadt bewegen sollte.

Und versichert, dass er jedem Einwohner, den er fotografiert hat, persönlich die ausgedruckten Bilder überreichen wird. - "Es kann eine Erinnerung und Symbol dieser seltsamen Zeiten sein. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass wir so leben werden" - fügt Maciej Przemyk hinzu.

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