– „Ich kann mich noch erinnern, dass uns vor 5 Jahren jemand aus der Stadtverwaltung Dresden erzählte, dass es in Wrocław ein Projekt wie der Gitarren-Guinnessrekord gibt und Städte gesucht werden, die bei dem Versuch mitmachen möchten. Wir dachten, wir versuchen es einfach” – erzählt Anika Jankowski vom Klub Scheune. So begann die Geschichte der Zusammenarbeit Dresdens beim Versuch, den Gitarren-Guinnessrekord zu brechen – das Dresdner Thanks Jimi Festival.
Das Programm des Festivals ähnelt dem in Wrocław, es findet nur im kleineren Rahmen statt. Das Event startet gegen 12 Uhr auf der Grünfläche neben dem Klub Scheune. Auf der Bühne sehen wir überwiegend lokale Bands. Einen festen Programmpunkt bildet der Auftritt mindestens einer Band aus Polen. Als der gemeinsame Nenner für alle gilt es, mindestens ein Cover von Jimi Hendrix zu spielen. Letztes Jahr um 16 Uhr spielten mehr als ein Hundert Gitarren gemeinsam Hey Joe.
– „Es ist eine tolle Idee, den ersten Mai so zu verbringen, vor allem für jemanden, der Musik liebt und gerne Gitarre spielt” – überzeugt Dieter Becker, ein lokaler Künstler, der vom Anfang an das Dresdner Thanks Jimi Festival leitet. Er sagt zudem, dass schon allein der Festivalort außergewöhnlich sei. Der Klub Scheune liegt im Stadtteil Neustadt. Gleich nebenan befindet sich eine große Platzanlage. Dort findet auch das Event statt.
Bemerkenswert ist dabei, dass die Scheune für viele Dresdener einen Kultstatus genießt. Er gehört zu den ältesten in Deutschland. Er wurde Anfang der der 1950er Jahre eröffnet und seine Gründer wünschten sich nicht nur einen Klub mit Musik, sondern auch lokales Kulturzentrum.
Wrocław und Dresden – Partnerstädte
Die beiden Städte sind gerademal 300 Kilometer voneinander entfernt. – „Vielleicht deshalb sind wir auf vielen Ebenen der Zusammenarbeit so erfolgreich. Ein Beispiel davon ist der gemeinsame Versuch, den Gitarren-Guinnessrekord zu brechen” – sagt Ewa Gołąb-Nowakowska, Leiterin des Büros für Zusammenarbeit mit dem Ausland.
Auch die Stadtverwaltung Dresden ist mit der Zusammenarbeit der Städte zufrieden. – „Wir dachten, dass das Projekt bis zum Jahr 2016 dauert, in dem Wrocław die Europäische Kulturhauptstadt war, doch wir spielen weiter zusammen. Wir hoffen, dass es uns gelingt, dieses Projekt bis 2025 laufen zu lassen, wenn Dresden sich um den Titel Europäische Kulturhauptstadt bewerben möchte” – gibt Ina Pfeifer, Chefin des Büros für Europäische und Internationale Angelegenheiten an der Stadtverwaltung Dresden bekannt.
